Ein philosophischer Schlüssel zum
Verständnis und zur Aktualität seiner Lyrik
Die Dichtungen Friedrich Hölderlins (1770-1843) faszi-
nieren wegen ihrer sprachlichen Schönheit noch heute.
Sie gelten aber als schwer zu verstehen. Der Grund
dafür liegt in zwei epochalen Ereignissen, die zeitlich
zusammenfallen.
Die Französische Revolution mit ihren demokratischen,
kosmopolitischen Zukunftsversprechen euphorisiert
Hölderlin; Kants Kritik der Reichweite menschlicher
Erkenntniskräfte stürzt ihn und andere Dichter und Den-
ker seiner Generation in eine fundamentale Sinnkrise.
Hölderlins Konsequenz aus beiden Ereignissen: Die For-
derung nach einer „Höheren Aufklärung“. Sie setzt er in
seiner Lyrik um, an den mit ihr verbundenen geschichts-
philosophischen Hoffnungen scheitert er existenziell.
Doch gerade die tiefe Humanität seines Anliegens lässt
Hölderlin aktuell sein.
In diesem Seminar wird Hölderlin als philosophischer
Dichter vorgestellt, der bewusst einen anderen Weg
des Denkens wählt als sein Studienfreund Hegel. An
ausgewählten Texten wird gezeigt, wie Hölderlin seine
philosophischen Überlegungen ins lyrische Werk setzt.
Digitale Veranstaltungsreihe über ZOOM
Weitere Termine
9.11., 16.11. und 23.11.2022
Leitung und Referent: Dr. Uwe Beyer
Teilnahmegebühr: 20,00 Euro