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"Herzensangelegenheiten" - von geschlechtersensibler Medizin und christlicher Frömmigkeit

Sonntag 27. Oktober 11 Uhr Gottesdienst und Mittwoch 30. Oktober Symposium

aus der Reihe LEBENSTHEMEN - Vorträge aus Medizin und Theologie

LEBENSTHEMEN Gottesdienst

Sonntag 27.10.2024 ,   11:00 - 12:30 Uhr

Ort: Annakirche/Gemeindehaus 
Annastr. 35 
D-52062 Aachen 
Weitere Informationen zum Veranstaltungsort 

Thema: „Mit einem weisen Herzen leben“ (1. Kön. 3, 9)

Ort: Annakirche | Annastraße 35, Aachen

Predigt: Sylvia Engels Pfarrerin der Annakirche und der ökumenischen Citykirche in Aachen

LEBENSTHEMEN Symposium

Mittwoch 30.10.2024 ,   19:00 - 20:30 Uhr

Veranstalter:  Evangelische Stadtakademie Aachen 

Ansprechpartner/-in: simone.graff@ekir.de

0241-453162

Ort: Haus der Evangelischen Kirche 
Frère-Roger-Str. 8-10 
D-52062 Aachen 
Weitere Informationen zum Veranstaltungsort 

Gebühren: keine

Termin: Mittwoch, 30.10.2024, 19.00–20.30 Uhr

Ort: Saal im Haus der Evangelischen Kirche Frère-Roger-Straße 8-10, Aachen

Impuls-Referat I: Medizin und Psychologie
Das Herz der Frau – Geschlechtersensible Medizin
Kardiologische Erkenntnisse und begleitende
psychologische Aspekte
Referent: Prof. Dr. med. Michael Becker Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Nephrologie und
internistische Intensivmedizin des Rhein-Maas Klinikums der Städteregion Aachen / Würselen

Impuls-Referat II: Theologie
Das Herz in der christlichen Frömmigkeit als Inbegriff der Gottesliebe und Ort mystischer Versenkung
Referent: Dr. theol. Marco A. Sorace Gesellschaft der Freunde christlicher Mystik e.V., Dozent und Autor, Düsseldorf

Anmeldung nicht nötig

Herzensangelegenheiten
Es ist lebenswichtig, der äußeren Ansicht verborgen,
im Inneren deutlich zu spüren: das Herz.
Sein Pulsieren geht ungefähr von der Mitte des
Körpers aus und kann starke, überwältigende
Gefühle leibhaftig werden lassen – Extreme wie
Freude und Trauer, Vertrauen und Angst.
An wohl keinem Organ zeigt sich klarer und
beunruhigender zugleich, wie vielschichtig die
menschliche Existenz ist: objektivierbar in humanbiologischen
Erkenntnissen und medizinischen
Befunden und doch unverfügbar, so in der
Spontaneität und Kraft der Emotionen und im
Wahrnehmen, dass schlagartig alles anders sein
oder tödlich enden kann.
Redewendungen, die besagen, dass das Herz
‚frohlocken’ und ‚jubeln’ könne, aber auch ‚bluten’,
‚schmerzen’ und ‚stillstehen’, gar ‚gebrochen’ sein,
zeugen von Grenzerfahrungen, in denen sich der
Mensch ganzheitlich als leibgebundenes und beseeltes
Wesen erlebt.
Solche Erfahrungen haben dazu geführt, das Herz
auch als ein spirituelles Organ zu deuten: als eine
den ‚inneren Menschen’ belebende, ihn charakterlich
auszeichnende und an höhere Mächte
bindende Kraft. Dass Gefühle dabei nicht unreflektiert
für sich stehen sollten, sondern einer
prinzipientreuen Geisteshaltung verpflichtet sind,
ist eine Botschaft der Bibel. In der Mystik mit ihrer
Suche nach unmittelbarer Gotteserfahrung hat
das Christentum zudem eine Tradition der ‚Herzensfrömmigkeit’
entwickelt, die noch heute einen
Sinn dafür öffnen kann, was mit der geistlichen
Kraft des Herzens gemeint ist.
Die heutige Medizin wiederum ist gerade dabei,
für sich die Bedeutung der Geschlechterdifferenz
zu erkunden. Bis vor Kurzem wurden Frauen und
Männer gleich behandelt, wobei der männliche
Körper als Standard galt. Dabei sind Frauen tendenziell
nicht nur kleiner und leichter als Männer,
auch im Hinblick auf ihre Organe gibt es strukturelle
und effektive Unterschiede. Beim Herzen
ist das besonders wichtig, wenn wie beim Infarkt
akute Lebensgefahr besteht. Geschlechtersensible
Medizin ist darum ein existenzielles Beispiel
für moderne ‚Herzensangelegenheiten’. Das gilt
nicht nur in kardiologischer, sondern bezogen
darauf auch in psychologischer Perspektive.
Was verbindet den ‚inneren Menschen’ als geistig-
seelische Persönlichkeit mit dem ‚äußeren
Menschen’ als sichtbarer, wissenschaftlich fasslicher
Gestalt? In medizinischer Perspektive mit
psychologischem Aspekt? In der Mystik als einer
christlichen Quellenkunde von der pulsierenden
Mitte menschlicher Existenz? Danach werden wir
bei den „Herzensangelegenheiten“ fragen.

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